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Aufgalopp 460

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 460 vom Donnerstag, 23.03.2017

Es kommt im Moment selten vor, dass sich die Community des deutschen Rennsports einig ist, doch am vergangenen Freitag war es der Fall. Die Norddeutsche Besitzervereinigung hatte zur alljährlichen Talkrunde geladen, es ging um das viele Geld, das nach dem RaceBets-Verkauf demnächst über den deutschen Rennsport niederregnet – wie zu hören ist, so ist ein Großteil davon sogar schon auf den entsprechenden Konten eingegangen. Der Tenor auf dem Podium war eindeutig: Erst einmal schön ruhig bleiben, das Geld zur Seite legen und ein schlagkräftiges (kleines) Team installieren, das sich Gedanken über die Verwendung macht.

Festgeld ist natürlich auch nicht mehr das, was es einmal war, doch ist die Grundhaltung richtig. Der Millionen-Betrag weckt Begehrlichkeiten und es ist Fakt, dass die deutschen Rennvereine, der eine mehr, der andere weniger, pro Jahr insgesamt einen mittleren einstelligen Millionenbetrag verlieren. Es herrschte aber allgemeine Übereinstimmung, dass jetzt nicht mit der Gießkanne durch das Land gegangen wird und damit Verluste gedeckt werden, die möglicherweise auch durch individuelles ungeschicktes Management entstanden sind. Ohnehin werden die bisher eingegangenen RaceBets-Erlöse, rund 800.000 Euro im Jahr, für Fördermaßnahmen ausgegeben, von denen alle Vereine profitieren.

Trotzdem muss mit dem Geld ja irgendetwas passieren und so war es sicher bedauerlich, dass sich in Hannover die eingeladenen Oberen des Direktoriums sämtlich entschuldigt hatten. Ohnehin muss letztlich die Mitgliederversammlung des Dachverbandes über die Verwendung beschließen. Die tritt am 26. April zusammen, doch geht es dabei, so die Website von German Racing, um einen Vorschlag „zur Ergänzung und Klarstellung der Rennordnung.“ Probleme und Diskussionsstoff gibt es also genug. 

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