Drucken Redaktion Startseite

Aufgalopp 456

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 456 vom Donnerstag, 23.02.2017

In dieser Woche finden in Deutschland keine Galopprennen statt. Das ist selten, hat es in der Vergangenheit aber schon des Öfteren gegeben, doch ist es sicher bedauerlich. Andererseits fordert nun auch nicht unbedingt eine große Fangemeinde noch mehr Rennen auf den derzeit veranstaltenden Bahnen Dortmund und Neuss, außer einer Reihe von Besitzern und Trainern, die dort ordentliches Geld verdienen. Spitzenställe meiden allerdings dortige Starts. Das ist auf den Allwetterbahnen im Ausland anders. Hochkarätige Quartiere wie etwa die von John Gosden in England oder Jean-Claude Rouget in Frankreich, um nur zwei zu nennen, satteln aktuell regelmäßig auch bessere Nachwuchspferde. Sie wissen was sie erwartet, bezüglich des Untergrundes in Cagnes, Chantilly, Lingfield oder Wolverhampton. Zugegeben, die genannten Trainer oder prominente Kollegen verfügen auch über enorme vierbeinige Ressourcen, sie haben möglicherweise auch bessere Trainingsmöglichkeiten, trotzdem bleiben sie nicht daheim.

Es stellt sich die Frage, ob große deutsche Ställe bereit wären, mehr in das winterliche Geschehen einzugreifen, wenn es in Deutschland eine vorzeigbare Bahn gäbe, Polytrack oder was auch immer. Der Verein Deutscher Besitzertrainer hat unlängst in einem offenen Brief gefordert, dass spätestens zum Ende der diesjährigen Sandbahnsaison ein Konzept für den kommenden Winter vorliegen solle. Der Zustand der derzeitigen Bahnen samt Infrastruktur sei so nicht mehr hinzunehmen – dem ist zuzustimmen und vorher wird es auch keine Steigerung der Qualität geben.

Es ist wohl utopisch zu glauben, dass sich der deutsche Rennsport zum Bau einer neuen Bahn à la Mons entscheiden wird – das ist schlicht nicht zu finanzieren. Investiert werden muss in eine bestehende Anlage. Und das kann eigentlich nach dem Stand der Dinge nur Dortmund sein. 

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90