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Aufgalopp 382: Zur mehrheitlichen Übernahme der PMU von German Tote

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 382 vom Donnerstag, 27.08.2015

Es gibt ernst zu nehmende Menschen in der Szene, die haben schon vor Jahren gefordert, der deutsche Rennsport solle, was das Wettgeschäft anbetrifft, komplett unter den Mantel der PMU schlüpfen. Verbot der Buchmacher, alles in den Toto. Das war zu einer Zeit, als der Dachverband immer mal wieder Kooperationen mit seriösen oder weniger seriösen ausländischen Wettanbietern anstrebte, sie sind allesamt gescheitert. Jetzt wird also endgültig mit den Franzosen zusammengearbeitet, sie haben die Mehrheit an German Tote übernommen, einem profitablen Unternehmen, das bisher im alleinigen Besitz der Rennvereine war.

Was das nun genau bedeutet, das wissen wohl nur die Insider. Die hier abgedruckte Presseinformation ist sehr vage, der Inhalt des Vertrages blieb offen. Natürlich geht es um einen Millionenbetrag, der auf das Konto des Verkäufers fließt, auch da wird der Verwendungszweck nicht genannt. Dem Vernehmen nach soll der Erlös wieder ins Geschäft gesteckt werden. Wobei die BGG zumindest der Öffentlichkeit auch nicht unbedingt auskunftspflichtig ist.

Es war wohl ein Geschäft, das notwendig war. Es hätte die Gefahr bestanden, dass sich die PMU aus Deutschland verabschiedet hätte. Diese Lücke wäre, da sind sich alle einig, kaum zu schließen gewesen. Die Winterrenntage sind ohne die PMU nicht mehr möglich, Mittwochsrenntage auch nicht mehr, es gibt sogar Rennvereine, die überleben nur noch dank der PMU-Veranstaltungen. Selbst schafft es der deutsche Rennsport nicht mehr, ein halbwegs vernünftiges Jahresprogramm komplett zu finanzieren. Da müssen dann auch die manchmal abstrusen Termine mit eher übersichtlichem Publikumszuspruch geschluckt werden. Welchen Einfluss die PMU in Zukunft auf das Tagesgeschäft haben wird, bleibt abzuwarten. Aufpassen sollte man schon. 

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