Aufgalopp 378: Über das Sponsoring im Galopprennsport

Im Wochentakt finden aktuell in Deutschland Gruppe I-Rennen statt, letzten Sonntag in München, an diesem in Düsseldorf, dann in Berlin-Hoppegarten. Zwei davon sind gesponsert, Dallmayr ist der Partner in München, Henkel ist in Düsseldorf dabei, dies dürfte die finanziell größte Sponsorship im Lande überhaupt sein, Geldpreis plus VIP-Zelt plus andere Aktionen auf der Rennbahn, da kommt schon reichlich etwas zusammen. Der Große Preis von Berlin hat keinen Namensgeber.

Den dort Verantwortlichen deswegen einen Strick zu drehen, wäre verfehlt, denn die Sponsorenlage ist, insbesondere wenn es in den sechsstelligen Bereich geht, mit schwierig nur unzureichend beschrieben. Der Galopprennsport ist da in guter Gesellschaft, denn traditionelle Mannschaftssportarten wie Handball, Volleyball oder Eishockey haben ähnliche Probleme. Gegen den Fußball stehen alle anderen Aktivitäten im Abseits. Schaut man sich die Zahlen von 2013/2014 an, beträgt der Gesamtumsatz, ohne Transfererlöse, in der Ersten Fußball-Bundesliga 2.275 Millionen Euro. Selbst in der Dritten Liga waren es noch 106 Millionen Euro und damit mehr als in den Ersten Ligen von Eishockey, Basketball und Handball. Klassische Sportarten wie Leichtathletik führen desbezüglich ein noch größeres Schattendasein.

„Es geht nicht darum, Sportvereinen eine Freude zu machen“, heißt es etwa von einem aus der Baubranche stammenden neuen Sponsor bei Bayer Leverkusen, „wir wollen neue Kunden gewinnen.“ Und die gibt es in der Breite beim Galopprennsport eher nicht.

Dass Rennbahnen allerdings, wenn sie denn die Location dafür haben, bestens geeignet sind, Firmenveranstaltungen und PR-Aktionen durchzuführen, haben viele Rennvereine noch nicht erkannt. Bei manchen wird so etwas progressiv und erfolgreich vermarktet, bei anderen nicht. Der Unterschied liegt, wie so oft im Leben, bei den handelnden Personen.