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Aufgalopp 377

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 377 vom Donnerstag, 23.07.2015

Der Kollege Steve Dennis von der Racing Post war, so vermuten wir einmal, noch nie in seinem Leben auf einer deutschen Rennbahn. Bis jetzt ist er auch noch nicht mit Kommentaren oder züchterischen Betrachtungen über den deutschen Rennsport aufgefallen. Doch am Donnerstag widmete er sich in seiner Kolumne ausführlich einem Ereignis, das am Sonntag in Hoppegarten über die Bühne gegangen ist, das Match Race zweier Handicapper, das Rennen zwischen Ach was und Gamgoom. „Wenn das Rennen nicht gewesen wäre, dann wäre bei dem Wetter kein Mensch auf der Bahn gewesen“, kommentierte ein Kenner der Szene. Es war schon erstaunlich, wie groß das Interesse an diesem Ereignis war, das, bei allem Respekt, sportlich eher ein Scherz war. Genau das sollte es letztlich auch gewesen sein: Der Versuch, den standardisierten Rennsport, der einer breiten Öffentlichkeit Gruppe- und Listenrennen verkauft, der abstruse Renntitel wie „German 1000 Guineas“ vor sich herträgt, aus einer Ecke herauszuholen. Und das ist mehr als gelungen, wie das Medien-Echo beweist. Dass in diesem Rennen auch noch ein Wettumsatz von über 10.000 Euro generiert wurde, ist zusätzlich erstaunlich.

Steve Dennis regt in seinem Kommentar ein Match Race zwischen American Pharoah und Golden Horn an, den herausragenden Dreijährigen in der Alten und in der Neuen Welt. Natürlich wird es nicht dazu kommen, aber die Idee an sich ist schon faszinierend. Das deutsche Match Race sollte aber ein Unikat bleiben, zumindest in diesem Jahr. Jeden Monat lässt sich so etwas nicht verkaufen, die fabelhafte Idee würde verwässert. Das Direktorium hat sich dem Vernehmen nach ohnehin schwer getan, das Rennen in Hoppegarten zu genehmigen. Zu mehr wird es kaum bereit sein. 

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