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Aufgalopp 376: Zur Geschichte der Match-Races

Waren schneller als der Autor ... die Besitzer Guido Schmitt und Christian Sundermann testen schon einmal die Strecke ... www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 376 vom Donnerstag, 16.07.2015

Wann war das letzte in einem Rennkalender eingetragene offizielle Matchrennen in Deutschland? “Wie einfach!” hören wir im Hintergrund die Turf-Historiker im Chor, “das war am 18. Juni 1907 in Hamburg. Barrabas gegen Brabant. Und Barrabas hat gewonnen. Mit Van Dusen im Sattel.” Könnte sein. Oder auch nicht. Hein Bollow können wir nicht fragen, denn der weiß zwar alles, was im deutschen Rennsport passiert ist, aber erst nach 1920. Dafür war er am 10. Juni 1951 dabei, als es in Köln ein erstaunliches Rennen gab, das “Treffen der Vier”. Der Besitzer der Stute Erlenkind hatte Asterios, Niederländer und Waldspecht, alles Vierjährige, Schlenderhan, Erlenhof und Werne gehörend, herausgefordert, die besten “älteren” jener Zeit, zwei Tempomacher wurden eingesetzt, das Preisgeld, das aus den Einsätzen gespeist wurde, war eher symbolisch. Es war der Tag des Union-Rennens, Bundespräsident Theodor Heuss war da, ein Riesenauftrieb. Der letzte Außenseiter gewann, Waldspecht mit Ossi Langner, Hein Bollow wurde mit Asterios Zweiter.

Man muss sich wundern, wie progressiv damals im Rennsport gedacht wurde. So etwas hat es später nie wieder gegeben. Königsstuhl gegen Nebos ? Lando gegen Monsun ? Mit Pacemakern ? Schwer zu vermitteln. Karpino gegen Quasillo ? Hätten wir in Hamburg gerne gesehen, auch wenn noch 18 andere mitgelaufen wären.

Nun eben Ach was gegen Gamgoom. Zwei mittelgute Handicapper. Aber der beste Beweis, dass mit ungewöhnlichen Ideen Schlagzeilen kreiert werden können.  Mehr als mit dem fünfzigsten Gruppe-Rennen, dessen Wert die meisten Rennbahnbesucher ohnehin kaum einschätzen können.  

Uns wundert nur, dass in einer zweiten Abteilung des Rennens nicht die Besitzer von Ach was und Gamgoom antreten. Vielleicht passt die Distanz nicht. Zu kurz. Oder zu weit. 

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