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Aufgalopp 373

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 373 vom Donnerstag, 25.06.2015

Die hessische Landesregierung will dem Vernehmen nach die Latte für einen erfolgreichen Bürgerentscheid tiefer hängen. Bislang ist es so, dass ein Viertel der Wahlberechtigten notwendig ist, um einem solchen Entscheid zum Erfolg zu verhelfen. Demnächst, so heißt es, sollen es möglicherweise 15 Prozent sein. Die hätten die Initiatoren von „Pro Rennbahn“, die das Gelände in Frankfurt-Niederrad für den Turf erhalten wollen, am vergangenen Sonntag auch nicht geschafft. Aber knapp verfehlt. 62.900 Wahlberechtigte haben ihre Stimme zum Weiterbestand der Rennbahn abgegeben, 20,9 Prozent betrug die Wahlbeteiligung. Das sind durchaus bemerkenswerte Zahlen, wenn man bedenkt, dass die Bürger bei Kommunal- oder Landtagswahlen in manchen Wahlbezirken auch nicht gerade kopfstärker zur Urne gehen. So manche etablierte politische Partei wäre froh, würden bei einer wie auch immer gearteten Abstimmung über 60.000 Menschen das Kreuz bei ihr machen.

Ein Sieg für den Galopprennsport, aber am Ende doch eine Niederlage und es ist nur sehr schwer vorstellbar, dass es 2016 noch Rennen in Niederrad geben wird.

Die komplizierte juristische Situation könnte aber dem DFB zumindest vorerst einen Strich durch seine Pläne machen. Der Renn-Klub wird möglicherweise eine finanzielle Kompensation fordern, vielleicht sogar bekommen, doch was tun mit dem Geld? Der Aufbau einer komplett neuen Rennbahn an anderer Stelle erscheint utopisch, zumal die Stadtspitze nach dem Eindruck der letzten Wochen keineswegs hilfreich sein wird.

Die Medien in Frankfurt schrieben in den letzten Tagen teilweise von „schlechten Verlierern“ in Bezug auf die Galopper. Dass man jetzt jede Möglichkeit auslotet, um die geringe Chance auf den Erhalt der Rennbahn zu nützen, ist aber nur legitim. 

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