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Aufgalopp 366: PR für die deutsche Zucht

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 366 vom Donnerstag, 07.05.2015

Der vergangene Sonntag war ein bemerkenswertes Datum für die deutsche Vollblutzucht und den hiesigen Rennsport. Damit sind eher nicht die Ereignisse im Lande gemeint, auch wenn es schon ein Zeichen war, dass trotz widriger Witterung die Rennbahn in Frankfurt rappelvoll war, die Freunde der Niederräder Bahn mit den Füssen abgestimmt haben. Wenn sie im Juni das Kreuz auch noch an die richtige Stelle machen, wäre es natürlich noch besser.

Bemerkenswert war der Tag zudem wegen der sportlichen Erfolge. In England wurden die 1000 Guineas von Legatissimo gewonnen, einem Pferd, das auf eine alte deutsche Linie zurückgeht, die in einem längst vergessenen Gestüt mit Name Creu von Dr. Ernst Wienecke gepflegt wurde. Eine Stute, die den Namen Birkhahn mehrfach im Pedigree führt. In Paris gewann zeitgleich mit Olorda eine gleichaltrige Stute ein renommiertes Gruppe-Rennen, die von Lord of England aus einer Mutterlinie stammt, die vor neunzig Jahren von Walther Bresges eingeführt wurde. Beides keine schlechte PR für die deutsche Zucht, sie wird auch immer kräftig beworben.

Olorda wird hierzulande trainiert, genau wie Alex My Boy, der Sieger im Prix de Barbeville. Zwei von drei Gruppesiegern an diesem Tag in Longchamp kamen also aus deutschen Rennställen, doch wird so etwas viel zu selten betont. Der Trainingsstandort Deutschland ist attraktiv – er ist vergleichsweise preiswert, ideal in der Mitte Europas gelegen. Und erfolgreich. Damit sollte offensiver mit umgegangen werden, gerade angesichts des Rückgangs der Pferde im Training. Mehr Pferde im Land, woher sie auch immer kommen, können für die Szene nur von Vorteil sein. 

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