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Aufgalopp 362: Australien ist „The place to be"

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 362 vom Donnerstag, 09.04.2015

„The place to be“, das scheint, liest man die Nachrichten oder schaut sich die Bilder an, die von dort in diesen Tagen kommen, Australien zu sein. Die halbe Rennsportwelt scheint im Moment dort zu sein, geht auf die Rennbahnen oder die Auktionen. Europäer und Nordamerikaner lassen Jährlinge ersteigern, etwa die Niarchos-Familie, die erstmals überhaupt dort ein Pferd im Training haben wird. Die Spendthrift Farm aus Kentucky hat dort gerade ein Gestüt gekauft. Coolmore und die Maktoums sind demgegenüber schon seit Ewigkeiten dort. Dabei scheint es doch absurd zu sein, denn die dort gekauften Pferde sind im Sommer und Herbst geboren, kommen für Rennzwecke in der Nördlichen Hemisphäre eher nicht in Betracht. Was die Käufer zumindest von Stuten keineswegs stört, sie sollen dort bleiben, können theoretisch auch zu „nördlichen Zeiten“ gedeckt werden und dann um die Welt geflogen werden.

Die Globalisierung des Rennsports zeigt sich nirgendwo so wie dort, einen Unterschied zwischen Norden und Süden gibt es nicht mehr. Australien ist so spannend, weil dort nicht zu Zucht und Markt funktionieren, sondern auch das Geschehen auf dem Rasen immens populär geworden ist. Rennen sind dort Events, Sponsoren stehen Schlange, ein enorm junges Publikum trifft sich auf der Bahn. Und, noch viel wichtiger: Es gelingt, diese Besucher auch an die Wettschalter zu bringen. Genau das ist das, was bei uns oft fehlt. Zuschauer, auch junge, gibt es genug, das haben nicht zuletzt die Ostertage bewiesen und werden die kommenden Renntage zeigen. An die Wettschalter gehen sie aber selten und wenn, dann mit übersichtlichen Beträgen. Die Veranstalter bemühen sich unterschiedlich, dort nach zu justieren. Es ist überlebenswichtig, dort am Ball zu bleiben. 

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