Aufgalopp 258: Zum Finale in Dubai

Über den sportlichen Wert der bisher in diesem Winter in Meydan ausgetragenen Rennen kann sicher trefflich diskutiert werden. In der Regel waren Pferde vorne, deren Jockeys einen blauen Dress trugen, nicht unbedingt immer eine Kappe gleicher Farbe, denn es gab eine ganze Reihe hoch dotierter Prüfungen, in denen nicht der gemeinte Kandidat von Godolphin vorne war. Doch das Reservoir der Vollblüter im Besitz dieses Unternehmens ist unerschöpflich. Viele in Meydan erfolgreiche Pferde waren das ganze Jahr über nicht zu sehen, sind ganz speziell nur für den "Carnival" präpariert oder gekauft worden. Und beherrschen folgerichtig die Szene bei dem für die Herrscher von Dubai so prestigeträchtigen Event.

Trotzdem war das, was in den letzten Wochen dort geschah, so aufregend nicht, es war eher eine Geldumverteilung der Maktoums. Was sich natürlich an diesem Samstag ändert, geschuldet nicht zuletzt der Dotation von 27 Millionen Dollar an einem einzigen Tag. Es sei hier nur kurz eingeschoben, dass im gesamten deutschen Rennsport 2012 13,5 Millionen Euro inklusive aller Prämien ausgezahlt wurden.

So ist es nur verständlich, dass sich dieser Tag immer mehr einer Art Weltmeisterschaft annähert. Der Breeders' Cup hat wegen seiner Medikations-Praxis Probleme, das "Arc"-Wochenende ist doch mehr eine europäische Angelegenheit und Hong Kong liegt im Dezember nicht ganz glücklich. Dubai mag im März auch kaum ideal sein, aber das Geld schlägt alles. Elf Pferde aus den USA, Cracks aus Japan, Ballydoyle ist vertreten, nur einige australische Stars fehlen, doch ist die Rennsaison dort in vollem Gange. Und dass die deutsche Zucht mit vier Vertretern vor Ort ist, ist mehr als eine erfreuliche Randnotiz.