Aufgalopp 246: Die Bilanz des Jahres 2012

Wenn früher am Ende eines Jahres Bilanz gezogen wurde, dann war stets der Wettumsatz der wichtigste Indikator für das Wohlbefinden der Branche. Das ist längst nicht mehr der Fall, zumal die entsprechenden Zahlen in einem Maße in den Keller gerauscht sind, wie sich das niemand vor noch einigen Jahren hätte vorstellen können. Es muss inzwischen vielschichtiger gedacht werden.

Sportlich war es angesichts der Erfolge von Pferden wie Danedream und Pastorius einmal mehr ein Jahr, in dem der deutsche Rennsport und die Zucht nahezu auf Augenhöhe mit der europäischen Konkurrenz agierte. In der öffentlichen Wahrnehmung jedoch waren andere Themen bestimmender. Etwa die Schließung der Kölner Rennbahn wegen der dort aufgetretenen Infektiösen Anämie. Oder die sinnlose Diskussion um den Austragungsort des Deutschen Derbys, bei der letztlich nur Verlierer auf der Strecke blieben. Einher ging dies mit der Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes, die, wenn sie denn überhaupt stattfand, mit defensiv nur sehr unzureichend beschrieben ist. Dass die aufgetretenen Probleme teilweise nicht im Verantwortungsbereich der handelnden Personen lag, ist dabei unerheblich. Doch wenn, wie etwa aktuell im Fall Monami, nicht einmal die Medien über den Ausgang des Verfahrens informiert werden, ist das schon ignorant zu nennen.

2013 scheint insbesondere personell ein Jahr des Umbruchs zu werden. Wichtige Funktionsträger werden ihren Posten aufgeben, andere sind aus gutem Grund amtsmüde. Man darf gespannt sein, wer sich denn für möglicherweise neu zu besetzende Ehrenämter zur Verfügung stellt. Und ob es dem deutschen Rennsport gelingt, einen Chefmanager zu installieren, der Fachwissen, Konsensfähigkeit, Seriosität und entsprechendes Auftreten in der Öffentlichkeit hat. Die Kombination von allem hat es bei diesem Posten in der Vergangenheit eher selten gegeben.