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Aufgalopp 244: Deutsche Käufer Mangelware

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 244 vom Donnerstag, 06.12.2012

Die deutsche Vollblutzucht hat in den letzten Tagen bei der wichtigste Zuchtauktion der Welt eine prominente Rolle gespielt. Allerdings im Bereich der abgegebenen Pferde, angeführt natürlich von dem großartigen Verkauf der Röttgenerin Wild Coco. Aber auch mittleren Bereich gab es zahlreiche Verkäufe, mal zu ordentlichen Preisen, mal nicht. Deutsche Namen suchte man aber auf der Käuferliste nahezu vergeblich, am umsatzstarken Dienstag etwa kein einziges Mal, denn das Newsells Park Stud der Familie Jacobs kann denn doch nur als englisches Gestüt durchgehen.

Das stimmt schon bedenklich, wenn die verkauften Pferde, auch wenn es sich sicherlich nicht um die Kronjuwelen der jeweiligen Gestüte gehandelt hat, nicht ersetzt werden. Es mag an den unverändert hohen Preisen liegen, die für den deutschen Züchter einfach nicht realistisch sind, aber auch an einer gewissen Lethargie, die sich in Deutschland breit macht. Die derzeitigen Diskussionen, ob es nun um personelle oder Sachfragen geht, sind der Stimmung ganz sicher nicht förderlich, auch nicht der doch sehr schlank daherkommende Terminkalender 2013.

Zudem sind etwa Decktaxen für international hochklassige Deckhengste vom kommerziellen Standpunkt aus kaum noch zu stemmen. Nachkommen von Dansili und Oasis Dream etwa, um nur einmal zwei zu nennen, müssten als Jährlinge schon um die 150.000 € bringen, wenn man als Züchter auch nur halbwegs klar kommen will. Und das ist auf dem deutschen Markt nur schwer zu erlösen. Immerhin ist zu hören, dass der 70.000 €-Decktaxe teure Redoute's Choice beim Aga Khan in Frankreich von deutschen Gestüten gut gebucht. Aber das ist vielleicht auch eine einmalige Gelegenheit.

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