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Aufgalopp 243: Zu den Winterrennen

Winterennen in Dortmund. www.galoppfoto.de

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 243 vom Donnerstag, 29.11.2012

Es ist ja nicht so, dass in diesen Tagen die Community des deutschen Galopprennsports in kollektiven Jubel ausbricht, weil am Sonntag die Saison auf den Winterbahnen beginnt. Es sind Rennen, bei denen die Veranstalter gelegentlich im Verdacht stehen, diese nur unter Zwang durchzuführen. In Dortmund und Neuss wird die problematische Situation des deutschen Rennsports trefflich gezeigt. Vor Jahren wurden hier Samstag und Sonntag noch siebenstellige D-Beträge generiert, gab es Live-Übertragungen via Telewette im frei empfangbaren Fernsehen, es gab sogar international besetzte Listenrennen. Das ist Historie, Gäste aus dem Ausland würden bei uns wohl auch einen Kulturschock bekommen.

Doch es nutzt wenig, den Blick zurückzuwerfen. Die Winterrennen sind eigentlich kaum mehr zu finanzieren, externe Sponsoren gibt es fast nicht, der Umsatz ist nicht kostendeckend. Dafür werden die Besitzer zur Kasse gebeten. 113 € kostet die Teilnahme am Hauptereignis am Sonntag, einem Ausgleich III, 300 € etwa gibt es für den Viertplatzierten. Es mag sich jeder ausrechnen, was bei einer entsprechenden Anreise übrig bleibt. So wird der Rennbetrieb in diesen Wochen nur mühsam und mit viel gutem Willen aller Beteiligten aufrecht erhalten, doch es ist vorhersehbar, dass es im Januar und Februar schwer wird, die Felder zu füllen.

Diskutiert darüber wird nicht, anders in Frankreich. Dort fordern Besitzer und Trainer gerade wieder massiv höhere Rennpreise, mehr Rennveranstaltungen, eine stärkere Auslastung etwa der Allwetterbahn in Chantilly. Von unserer Warte gesehen sind das echte Luxusprobleme.

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