Aufgalopp 238: Herbstdepression ...

Der Blick auf den Terminkalender verstärkt die Herbstdepression: Ganze sieben Grasbahnrenntage stehen in diesem Jahr noch auf dem Programm, zwei nur in Westdeutschland, Zusatzveranstaltungen sind nicht mehr geplant und wohl auch nur schwer finanzierbar. Ab Ende November beginnen die Sandbahnrennen, Ausschreibungen sind jedoch noch nicht vorgelegt worden. Und was im Januar und Februar passiert, wurde vom Dachverband, dessen Führungskräfte zumindest auf den Rennbahnen in den letzten Wochen kaum präsent waren, bisher nicht mitgeteilt. Hinzu kommen aktuelle Renntagsausfälle wie in Frankfurt, wo man wohl erst letzte Woche gemerkt hat, dass der seit Jahren an der Rennbahn vorbeiführende Marathon seine Route nicht geändert hat. In Bremen gibt es zwar Bewegungen hinter den Kulissen, trotzdem steht der Standort unverändert in Frage.  

Somit war das Ergebnis der BBAG-Herbstauktion in Iffezheim sogar noch vorzeigbar, denn von einer  Planungssicherheit, wie es sie in den vergangenen Jahren gegeben hat, kann nicht die Rede sein. Einst wurden hier gezielt Pferde für die Sandbahn gekauft, das ist längst Historie angesichts der Tatsache, dass bislang niemand so recht weiß, was im Winter so passiert. Signifikant ist die Aussage eines Besitzers, dass er für sein abgegebenes Pferd zumindest jetzt keinen Ersatz erwerben würde, "es gibt ja kaum noch Rennen", er ginge erst wieder im Frühjahr auf die Auktion. Den erstaunlich offenen Worte der BBAG-Führung, dass die Auktion unter "schwierigsten Bedingungen" stattgefunden habe, ist somit kaum etwas hinzuzufügen.

Erfreulich war der Sonntagmorgen: Das große Interesse an der Hengstparade dokumentiert, dass zumindest die Züchter im Lande nach vorne schauen. Und so viele interessante Hengste wie in diesem Herbst sind ja auch selten zuvor in die Gestüte eingerückt.