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Aufgalopp 236: Zum angekündigten Aus in Bremen

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 236 vom Donnerstag, 11.10.2012

"Wir können uns vorstellen, dass binnen 15 Jahren dort eine neue Wohnsiedlung entsteht", wird Holger Bruns, Sprecher beim Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen vor einigen Tagen im "Weser Kurier" zitiert. Der Mann ist in der Freien Hansestadt Bremen tätig und mit "dort" ist das Gelände der Galopprennbahn in der Vahr gemeint. Es läuft also auf eine Zukunft wie in Gelsenkirchen hinaus, wo vor einigen Jahren eine der traditionsreichsten Rennbahnen des Landes dem Erdboden gleichgemacht wurde. Doch Tradition zählt nicht viel angesichts klammer Kassen, auch nicht, dass Bremen mit Hotel, Tribüne, Führring etc. eines der Schmuckstücke im deutschen Turf ist, dort in den letzten Jahren Millionen von Euro investiert wurden. Finale 1,4 Millionen Euro hat der Senat Anfang 2010 an den Rennverein überwiesen - das Geld ist weg. Und es ist nachvollziehbar, dass die Politiker jetzt mit dem Kopf geschüttelt haben, als der Rennverein um die Übernahme der Pflegekosten in Höhe von 150.000 Euro pro Jahr nachgesucht hat. Wobei man sich in der Vahr zudem noch, bei allem Respekt, eine Hindernisbahn gönnt.

Es drängt sich der Eindruck auf, dass es der Rennsport in der Stadt nicht geschafft hat, Politik und Öffentlichkeit - dazu gehören auch die Medien - für den Rennsport einzunehmen. Ganz anders etwa in Städten wie Düsseldorf, Köln oder Hannover, um nur einmal drei zu nennen. Oder auch Hamburg, wo der amtierende SPD-Bürgermeister deutlich mehr Affinität zum Rennsport hat als sein Vorgänger von der CDU. Womit das Argument entkräftet wäre, es läge nur an den Parteibüchern der handelnden Personen in Bremen. Zum Überleben gehören auch entsprechende Kontakte. Und die sind dort offensichtlich nicht gepflegt worden.

 

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