Aufgalopp 229: Über die Jährlings-Auktionen und die Käufer

Natürlich war aus der Jährlingsauktion von Arqana in Deauville kein Trend für die kommenden Wochen und Monate herauszulesen. Dafür ist jede Auktion zu speziell, zu individuell. Trotzdem ist eine gewisse Verlagerung bei der Käuferschicht sichtbar. Was etwa die arabische Welt anbetrifft, von Dubai Richtung Katar. Die einst so dominante Maktoum-Familie kauft nur noch sehr gezielt, was Wunder auch, bei der inzwischen so voluminösen Zucht. Dafür steigt der Clan der Al Thanis, ähnlich verzweigt wie die Maktoums, in großem Stil in das Geschehen ein. Junge Mitglieder der dortigen Herrscherfamilie, in der Regel erst in den Zwanzigern, mit einem oft ebenso jungen Beraterteam, kaufen am oberen Ende der Preisskala. Im Sponsorenbereich in Frankreich (Arc-Meeting) und England (Champions Day) bereits die Nummer eins, wird jetzt auch auf dem Markt mächtig aufgeholt - ein Ende der Investitionen ist nicht absehbar. In die europäische Szene drängen zudem nicht nur die Australier, sondern auch die Südafrikaner, trotz der unterschiedlichen Abfohlzeiten. Und es ist gut zu hören, dass sich kommende Woche in Iffezheim auch Gäste aus dem Süden Afrikas angesagt haben.

Bemerkenswert war bei Arqana allerdings das zögerliche Verhalten der einheimischen Käufer, trotz des Prämiensystems. Nur rund ein Viertel der Jährlinge wurde von Franzosen gekauft, ein Drittel dagegen von Ausländern, die in Frankreich trainieren lassen. Ein Grund dafür könnte die veränderte politische Lage sein. Der neue Präsident Francois Hollande plant eine neue Reichensteuer und will Vermögen ab einer Million € mit 75 Prozent besteuern lassen. Da will jede Ausgabe überlegt sein und zahllose Finanzmanager planen bereits den Umzug nach London. Bei der BBAG mag man beruhigt sein: Ähnliche Überlegungen sind in Berlin noch nicht bekannt.