Drucken Redaktion Startseite

Aufgalopp 173 zu den Superhandicaps

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 173 vom Donnerstag, 14.07.2011

In England und Frankreich sind sie ein Magnet für Besitzer und Trainer: Hochdotierte Handicaps, oft mit Preisgeldern versehen, die Gruppe-Rennen in den Schatten stellen. In England sind es sogenannte „Heritage Handicaps“, die Samstag für Samstag große Felder generieren und für Wetter von hohem Interesse sind. Die Franzosen bieten fast täglich ein Quinte-Handicap mit einer Dotierung von mindestens 50.000 €. Für 2010 wurde eine neue Serie besonders hoch dotierter Ausgleichs-Rennen geschaffen.

Doch in Deutschland scheint das nicht so recht zu funktionieren. Die Idee ist zwar schon vor Jahren verwirklicht worden, dann aber eingeschlafen, bis zu einer Wiederbelebung in Bad Harzburg, wo ein langfristiger Nennungsschluss Pferde anzieht. In Köln jedoch ist gerade ein mit stolzen 30.000 € dotierter Ausgleich II (GAG – 16) dem Rotstift zum Opfer gefallen: Acht Nennungen. Baden-Baden hat Schwierigkeiten, das höchstdotierte Handicap im deutschen Turf überhaupt (100.000 €) unter Dach und Fach zu bringen (siehe gesonderte Meldung). Dass es bei der nicht gerade hohen Zahl von Pferden im GAG-Bereich von 85 Kilo schwer sein würde, aus heimischen Ställen Nennungen zu rekrutieren, war klar. Aber ausländische Trainer scheinen lieber Hunderte von Kilometern für ein 20.000 €-Listenrennen in Kauf zu nehmen, als fünfmal so viel Geld in einem Handicap zu verdienen.

So ganz zu verstehen ist die Zurückhaltung der Ställe nicht. Der Kölner Ausgleich II wird jetzt mit einer Dotierung von 8.500 € ausgeschrieben. Vermutlich werden die Pferde genannt, die schon zuvor im Feld waren.

Verwandte Artikel:

Block: Adsense 728 x 90
Google AdSense 728x90