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Aufgalopp 159 - französische Trainer wollen Reglementierung für ausländische Starter

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 159 vom Donnerstag, 07.04.2011

Die Ergebnisse der letzten drei Rennen der Veranstaltung am Mittwoch im französischen Compiegne waren Wasser auf die Mühlen vieler dortiger Trainer. Es handelte sich ausschließlich um Verkaufsrennen, gewonnen wurden sie von Vertretern der Trainingsquartiere Smrczek, Sauer und Rotering. Deutsche Trainer. Und das bringt die Kollegen im Nachbarland mehr und mehr in Rage.

Francois Rohaut hat es in einem Kommentar im Paris Turf angestoßen, Jean-Claude Rouget folgte, Cedric Boutin meldete sich zu Wort, der vorschlug, nur noch Rennen der Kategorie B und aufwärts ausländischen Pferden offen zu halten. Boutin, eher ein Mann der Basis, kann noch Eigeninteresse zugestanden werden, doch was die erfolgreicheren Rohaut und Rouget reitet, ist nur schwer nachzuvollziehen. Am Donnerstag trat Herve Charmaty, Besitzerpräsident der Region Sud-Ouest, kräftig nach.

Dabei geht es, das ist wichtig zu wissen, keinesfalls nur gegen die Gäste aus Deutschland. Ein Ärgernis ist für die französischen Trainer zudem die verstärkte Anwesenheit englischer und spanischer Ställe. Inzwischen wird die Diskussion schon mit harten Bandagen geführt. Jean-Claude Rouget, in Pau Chef über rund 240 Pferde, verstieg sich sogar zu der Behauptung, es gäbe im Ausland keine Trainingskontrollen, äußerte versteckt Dopingvorwürfe, weswegen niemand mehr nach Verkaufsrennen ausländische Pferde kaufen würde. Charmaty spricht ebenfalls von gedopten Pferden.

Das mögen Stammtischparolen sein, ernst zu nehmen sind sie trotzdem. Der deutsche Trainer- und Jockey-Verband wird eine Stellungnahme an den Paris Turf schicken, weitere Lobbyarbeit ist erforderlich. Schließlich sind die Verdienstmöglichkeiten in Frankreich für viele hiesige Trainer fast schon überlebenswichtig. Auch wenn dort keine Freunde warten.

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