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Arqana mit deutschen Akzenten

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 340 vom Donnerstag, 23.10.2014

Es gibt Anbieter bei Jährlingsauktionen, die sehen ihre Chancen auf einen Verkauf gleich null, wenn ihre vierbeinige Offerte als eine der ersten oder der letzten im Katalog erscheinen. Da in Frankreich und England zumindest bei den Spitzenauktionen der Jährlinge die Versteigerung in der Regel nach dem Losprinzip beginnt – entscheidend ist der Anfangsbuchstabe der Mutter -, kann es durchaus dazu kommen, dass Salestopper zu ungewöhnlichen Zeiten im Ring sind. 2014 ist das “R“ der maßgebliche Buchstabe, weswegen ein von Jürgen Winters Haras de la Perelle gezogener Dubawi-Sohn aus der E P Taylor Stakes (Gr. I)-Siegerin Reggane bei der Jährlingsauktion von Arqana in Deauville am Montag mit der Lot-Nummer 2 im Ring erschien. Und zu einem Zuschlag von 350.000 Euro zum teuersten Pferd der viertägigen Auktion wurde.

Alain de Royer-Dupré, nicht unbedingt als intensiver Jährlingskäufer bekannt, hatte gute Gründe, den Hengst zu kaufen, denn er betreute schon die Mutter während ihrer Rennkarriere und ist auch Trainer von deren Erstling, einer Stute von Dansili, die von Perelle behalten wurde.  „Er ist für einen meiner italienischen Besitzer“, erklärte der Trainer, „ich dachte, dass ich ihn für 300.000 Euro bekommen würde, doch musste ich etwas höher gehen.“ Nicht nur nach seinen Papieren hätte der junge Hengst auch im Sommer Interessenten gefunden.

Einer der Deckhengste der Stunde ist der in Irland stehende Ammerländer Lope de Vega (Shamardal), so dass es wenig verwunderlich war, dass seine Nachkommen sehr gefragt waren. 270.000 Euro erlöste ein Hengst aus der Atlanda (Hernando), einer rechten Schwester der mehrfachen Gr.-Siegerin Atlando, Bertrand le Metayer, der für Scheich Mohammed Bin Khalifa Al Thani tätig ist, bekam den Zuschlag. Noch ein weiterer Lope de Vega-Sohn kletterte in höhere Regionen, Stephen Hillen erwarb einen Bruder des Gr. II-Siegers Classic Blade (Daggers Drawn) für 170.000 Euro.

Nicht nur das zweite, auch das vorletzte Lot zählte zu den teuren Pferden des Montags, des ohnehin stärksten Tages der Auktion. Ein Galileo-Sohn aus der Quetsche (Gone West), Gr. III-Siegerin und Tochter der einstigen Preis der Diana (damals Gr. II)-Siegerin Que Belle (Seattle Dancer) kam auf 225.000 Euro, die Umm Qarn Farm war der Käufer, Freddy Head wird ihn zukünftig trainieren. Das Unternehmen von Scheich Abdullah Bin Khalifa Al Thani, das am Montag noch einen Le Havre-Sohn für 170.000 Euro erwarb, sollte mit 14 Zuschlägen für etwas mehr als eine Million Euro am Ende der stärkste Käufer der viertägigen Auktion sein.

Das Haras de la Perelle, das sechs Jährlinge abgab, hatte noch zwei weitere sechsstellige Verkäufe. Darunter war ein rechter Bruder zur Falmouth Stakes (Gr. I)-Siegerin Giofra (Dansili), der für 155.000 Euro an Bertrand le Metayer wechselte. Drei Jährlinge verkaufte das Haras de Saint Pair von Andreas Putsch. Ein Shamardal-Sohn der mehrfachen Gr.-Siegerin Anna Pavlova (Danehill Dancer) ging für 150.000 Euro an die Umm Qarn Farm, ein Kendargent-Hengst der San Sicharia (Daggers Drawn) für 130.000 Euro an den Agenten Jeremy Brummit.

Letztmalig tauchte der Name Monsun (Königsstuhl) als Vater in einem Katalog einer Jährlingsauktion auf. Von den vier Angeboten wurden drei zugeschlagen. Zwei Stuten erlösten 90.000 bzw. 50.000 Euro, ein von deutschen Interessen vorgestellter Hengst aus der Baselga (Second Set) ging für 77.000 Euro an den Agenten Federico Barberini und soll zu Richard Hannon nach England ins Training gehen.

Eine ganze Reihe von deutschen Trainern und Agenten war am Auktionsring zu sehen, doch war die Ausbeute gegenüber manchem Vorjahr überschaubar.

Manfred Hofer bekam den Zuschlag bei zwei Stuten von Canford Cliffs und High Chaparral für 57.000 bzw. 21.000 Euro. Trainer Norbert Sauer zahlte für einen Sohn von Never On Sunday 31.000 Euro, eine Tochter von Falco kostete 18.000 Euro. William Mongil wurde als Käufer von zwei Jährlingen verzeichnet, darunter ein Sir Percy-Hengst für 28.000 Euro. Panorama Bloodstock erwarb für den Stall Mandy eineSlickly-Tochter einer rechten Schwester zu Literato für 38.000 Euro, sie geht zu Andreas Löwe, zudem wurde Sven Goldmann Sven Goldmann unter den Käufern aufgeführt. Da hat es in der Vergangenheit schon einmal eine größere Präsenz gegeben.   

Auch wenn die Verkaufsrate nicht ganz so gut wie im vergangenen Jahr war, konnten die Veranstalter mehr als zufrieden sein. Gegenüber 2013 konnte der Schnitt pro Zuschlag noch einmal gesteigert werden. Französische Besitzer waren auf dieser Auktion, die den Mittelmarkt anspricht, eher selten vertreten, doch ist der Trend ausländischer Besitzer, ihre Pferde in Frankreich trainieren zu lassen, unverändert stark. Das Gros der gekauften Jährlinge wird somit im Lande bleiben oder, von England oder Deutschland aus, zumindest dort starten. 

Arqana Vente de Yearlings d'Octobre - Salestopper

PferdAnbieterKäuferPreis
H., v. Dubawi-RegganePerelleAlain de Royer-Dupre€350.000
H., v. Lope de Vega-AtlandaLieu des ChampsBertrand le Metayer€270.000
H., v. Galileo-QuetscheMonceauxUmm Qarn€225.000
H., v. Sea The Stars-Olga PrekrasaQuesnayAl Shaqab Racing€180.000
H., v. Le Havre-Brave PowerElbeUmm Qarn€170.000
H., v. Lope de Vega-Queen BodiceaCoulonces ConsignmentStephen Hillen€170.000

 Argana Vente de Yearlings d'Octobre

 20142013
Angeboten 573543 
Verkauft 435449 
Umsatz €15.767.50015.027.000 €
Schnitt €36.247 €33.468

 

 

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