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Amaron Vierter nach dramatischem Finale in Longchamp

Amaron Vierter nach dramatischem Finale in Longchamp

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Turf aktuell

Christophe Soumillon durchlebte am „klassischen“ Sonntag des französischen Turfs, an dem innerhalb von 40 Minuten die beiden Meilenklassiker für Stuten und Hengste nacheinander auf der Rennbahn Longchamp ausgetragen werden, ein Wechselbad der Gefühle. Zunächst konnte er die Sonnenseite des Turfs genießen. Auf der von Ellie Lellouche trainierten Wildenstein-Vertreterin Beauty Parlour machte er alles richtig und bewahrte der Deep Impact-Tochter auch beim vierten Karrierestart die weiße Weste.

Als klare 16:10 Favoritin des 14köpfigen Feldes im Stuten-Klassiker, der Poule d'Essai des Pouliches (Gruppe I, 1600m, 450.000€), angetreten, setzte sich Beauty Parlour sicher mit einer Länge Vorsprung auf die Irin Up (Joseph O’Brien) und die französische Außenseiterin Topeka (Ioritz Mendizabal) durch. Dahinter folgten mit After und Fire Lilly zwei irische Gaststuten. Wenig sah man von der deutschen Vertreterin Chica Loca (Francois-Xavier Bertras), die anfangs am Ende des Feldes lag und in der Langen Zielgeraden keine durchschlagende Beschleunigung an den Tag legen konnte. Für die zu einer Siegeventualquote von 750:10 gestartete Münchenerin aus dem Quartier von Michael Figge blieb in der Endabrechnung ein 7. Rang, keine Blamage, aber auch kein Grund zur überschäumenden Freude.

Schon eine halbe Stunde danach erlebte Soumillon im Klassiker für die Hengste, der Poule d'Essai des Poulains (Gruppe I, 1600m, 450.000€), eine der Kehrseiten des Sports. Auf dem im Besitz des Münchener Buchmachers Simon Springer stehenden Dabirsim fand der belgische Starjockey nach einem Rennen an der Innenseite keine Lücke für den entscheidenden Vorstoß. In einem an Dramatik kaum zu überbietenden Finale musste er den 18:10 Favoriten aufnehmen und sich in der Endabrechnung mit einem enttäuschenden 6. Platz begnügen. Für Besitzer Simon Springer gab es zwar durch den 2. Platz des eigens für dieses Rennen als Pacemaker gepachteten Veneto (Thierry Thulliez) ein kleines Trostpflaster, doch ausgerechnet Veneto war es auch, der Dabirsim bei seinem Vorstoß in der Endphase im Wege war.

Gewonnen wurde das Rennen durch den 280:10 Außenseiter Lucayan, den Stephane Pasquier an der Außenseite noch enorm schnell machte und der den über sich hinauswachsenden Veneto kurz vor dem Ziel noch überlief. Der Schützling von Francois Rohaut kam bei seinem ersten Auftritt auf Gruppe-Ebene mit der nicht allzu viel Furcht einflößenden Empfehlung eines Erfolgs auf Listenebene in Toulouse an den Start. Sowohl für Rohaut als auch für Pasquier war es der erste Erfolg in dieser klassischen Prüfung.

Ebenfalls im Kampf um den Sieg mischte Gestüt Winterhauchs Amaron (Davy Bonilla) lange mit. Anfangs an dritter Stelle liegend, ließ der Sieger des Busch-Memorials aus dem Quartier von Andreas Löwe, der in Longchamp als 310:10 Außenseiter an den Start ging, auch in der Endphase nicht nach, sondern kämpfte bis zur Linie. An Veneto kam er trotz aller Bemühungen nicht ganz heran und genau auf Zielhöhe war auch der nachgenannte Ire Furner’s Green (Joseph O’Brien) mit dem Vorteil einer Nase an ihm vorbeigezogen, so dass Amaron nach Auswertung der Zielfotografie letztendlich mit dem 4. Platz vorlieb nehmen musste.

Furner’s Green gehörte wie Dabirsim zu den Startern, die lange nach einer Lücke für den Vorstoß suchen mussten. Als der aus dem Quartier von Aidan O’Brien stammende Ire sich spät doch noch in den Kampf um die Preisgelder einmischen konnte und Amaron im letzten Galoppsprung von Rang 3 verdrängte, war dies nur ein kurzer Moment des Erfolgs, der sofort nach dem Zielstrich zur Tragödie mutierte. Furner’s Green brach sich unmittelbar hinter dem Ziel ein Vorderbein und katapultierte seinen jungen Reiter aus dem Sattel. Während Joseph O’Brien unverletzt sofort wieder aufstand, musste der hoffnungsvolle Dylan Thomas-Sohn aufgegeben werden.

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