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Al Shaqab setzt bei Arqana Akzente

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 367 vom Donnerstag, 14.05.2015

Die Breeze Up-Auktion von Arqana in Saint-Cloud erwies sich auch in diesem Jahr als absoluter Magnet mit einem weiteren Sprung nach oben. Zum ersten Mal in der Geschichte dieser Versteigerung wurde ein Umsatz von über acht Millionen Euro erzielt, der Schnitt pro Zuschlag lag bei 93.216 Euro und damit um 21 Prozent über der Vorjahresmarke. Es lag vor allem an zwei Bietern, denn Al Shaqab Racing, das Unternehmen von Scheich Joaan Al Thani, und der Agent Stephen Hillen waren für 17 der 88 Zuschläge verantwortlich. Doch auch aus deutscher Sicht gab es manche Akzente.

Den Takt setzte allerdings der Agent Nicolas de Watrigant, dessen Mandore Agency für Al Shaqab 2,34 Millionen Euro für acht Zweijährige ausgab. Darunter war natürlich auch der Salestopper, ein von Oasis Dream stammender Hengst, der erst kurz vor Toresschluss in den Ring kam. Angeboten wurde er vom Grove Stud, das ihn im vergangenen Jahr für 150.000 Dollar in Keeneland gekauft hatte. David Redvers und Trainer Marco Botti hatten Interesse, am Ende bekam Nicolas de Watrigant den Bruder der Coronation Stakes (Gr. I)-Siegerin Maids Causeway (Giant’s Causeway) aus einer großen Linie der Familie Wildenstein. „Er hat ein Deckhengst-Pedigree“, meinte De Watrigant, „und auch sein Breezing war überzeugend.“ Er wird eine Box bei Trainer Francis-Henri Graffard beziehen.

Kurz zuvor hatte es die Konstellation Grove Stud als Verkäufer und Al Shaqab als Käufer bereits bei einer Zoffany-Stute gegeben, die 340.000 Euro kostete. Sie kommt aus der Familie der Gr. I-Siegerin Tiggy Wiggy (Kodiac), sollte schon etwas für die laufende Saison sein. Sie wird den Weg über den Kanal antreten und in England in den Stall von John Quinn gehen, der für Al Shaqab The Wow Signal (Starspangledbanners) zum Sieg im Prix Morny (Gr. I) trainiert hat. Zu den weiteren Akquisitionen von Al Shaqab zählten ein 300.000 Euro teurer Invincible Spirit-Sohn sowie zwei Nachkommen von Siyouni: Ein Hengst aus einer Schwester zur Iffezheimer Gr. III-Siegerin Pagera (Gentlewave) kostete 300.000 Euro, er ging in den Graffard-Stall. Ebenfalls in Frankreich bleibt eine Siyouni-Stute, eine Schwester zum Stall Salzburg-Hengst Pain Perdu (Vespone), u.a. Dritter im Prix du Jockey-Club (Gr. I). Sie kostete 260.000 Euro, genauso viel wie ein Lonhro-Hengst, der als Jährling in Keeneland gerade einmal 17.000 Dollar gekostet hatte, somit ein exzellenter Pinhooking-Erfolg für die Anbieter war, die Brown Island Stables.

Den dritthöchsten Preis erzielte mit 320.000 Euro ein Hengst aus dem ersten Jahrgang des erstklassigen Meilers Canford Cliffs (Tagula). Michel Zerolo von Horse France bekam den Zuschlag bei dem Sohn einer Schwester der Irish Oaks (Gr. I)-Zweiten Ice Queen (Danehill Dancer). Er handelte im Auftrag von Coolmore, gut möglich, dass das Pferd in Frankreich bleibt. Stephen Hillen hatte bei dieser Auktion vor zwei Jahren den späteren Gr. I-Sieger The Grey Gatsby (Mastercraftsman) ersteigert. Nicht verwunderlich, dass er in Saint-Cloud wieder sehr aktiv war. Für Frank Gillespie, den Besitzer von The Grey Gatsby, legte er 310.000 Euro für einen Sohn von High Chaparral aus der listenplatziert gelaufenen Crystany (Green Desert) an, die Linie ist die des Gr. II-Siegers Ocovango (Monsun). Mit Trainer Kevin Ryan an der Seite ersteigerte Hillen im höheren Bereich noch eine Stute von Raven’s Pass sowie Hengste von Siyouni und Kendargent.

Nicht untätig war wie stets bei Arqana Holger Faust, dessen Agentur HFTB Racing Agency zweimal zum Zuge kam, jeweils für Darius Racing. In den Stall von Waldemar Hickst geht eine Tochter von Holy Roman Emperor, eine rechte Schwester von Mehdi, Dritter in den UAE 2000 Guineas (Gr. III) aus einer Schwester  von der Gr.-Siegern, Nayyir (Indian Ridge), Sky Hunter (Motivator) und Highest (Selkirk). „Sie sieht aus wie ein typischer Nachkomme seines Vaters, den ich sehr schätze“, meinte Faust, „es scheint auch ein frühes Pferd zu sein, kommt für die Zweijährigen-Rennen in Frage.“ 75.000 Euro kostete eine Stute aus dem letzten Jahrgang von Monsun. An ihr war zahlreiche Deutsche interessiert, letztendlich kommt sie in den Stall von Andreas Löwe. Ihr Pedigree ist etwas schwer zu lesen, denn die mütterliche Linie war in mehreren Generationen ausschließlich in Japan aktiv. Die Mutter, eine Diesis-Stute, hat dort bereits drei Sieger auf der Bahn.

26.000 Euro kostete im letzten Sommer die vom Gestüt Etzean gezogene Tabula Rasa (Lord of England), das irische Powerstown Stud hatte den Zuschlag bekommen. Ein glänzender Schachzug für die Pinhooker, denn in Saint-Cloud kostete die Tochter der Ticinella (Hernando), die mit Theo Danon bereits einen Gr. III-Sieger auf der Bahn hat, 150.000 Euro. Sie wird zukünftig die Farbe von Alain Jathière tragen. Ein Hengst von Kodiac aus der Namibia (Galileo), Schwester u.a. von Narrow Hill (Tiger Hill), ging für 160.000 Euro an Trainer George Mikhalides.

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