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2000 Guineas - Zuchthintergründe

Autor: 

Daniel Krüger

TurfTimes: 

Ausgabe 112 vom Freitag, 30.04.2010

St Nicholas Abbey (IRE)

Montjeu (IRE)  (11.6f) — Leaping Water (Sure Blade (USA)  (10.1f))

Trainer:  A P O'Brien 

Besitzer:  Mrs John Magnier

Züchter:  Barton Bloodstock & Villiers Synd

Favorit für die 2000 Guineas in Newmarket ist der von Montjeu stammende St. Nicholas Abbey, der im vergangenen Jahr alle seine drei Rennen gewinnen konnte. Seine beste Leistung zeigte der Hengst  dabei in der Racing Post Trophy (Gr. I, 1600m), die er leicht gegen Elusive Pimpernel gewann. St. Nicholas Abbey‘s Vater Montjeu wurde von John Hammond in Frankreich trainiert und gewann 1999 mit dem Französchen Derby (Gr. I, 2400m) und Irischen Derby (Gr. I, 2400m) zwei der wichtigsten Klassiker in Europa, holte sich anschließend noch  den Prix de L‘Arc de Triomphe und die King George & Queen Elizabeth Stakes.. Als Deckhengst startete Montjeu mit einer Decktaxe vom 30.000 irischen Pfund, ein Preis, der schnell auf 125.000 € anstieg. Seit zwei Jahren wird Montjeu‘s Decktaxe nur noch mit „Private“ angegeben, und viele sehen ihn zusammen mit Galileo als legitime Nachfolger von Sadler‘s Wells. Montjeu´s Nachkommen haben bisher weltweit 28 Gr. I-Rennen gewonnen, alleine in Europa 99 Stakes-Rennen. Zu seinen besten Nachkommen gehören die Derbysieger Hurricane Run, Authorized, Fame and Glory, Motivator, Frozen Fire aber auch der St. Leger Sieger Scorpion. Viele seiner Söhne sind bereits in der Zucht tätig und werden den Einfluss von Montjeu und Sadler‘s Wells in der Vollblutzucht noch verstärken. Auffallend ist, dass unter den besten zwanzig Montjeu-Nachkommen, die im Übrigen zumeist über 2000m+ erfolgreich waren, nur eine einzige Stute ist.

Genetisch betrachtet ist St. Nicholas Abbey kein reiner Steher, das hat er seiner Mutter Leaping Water und vor allem seiner Großmutter Flamenco Wave (zweijährig Gruppe I Siegerin über 1200m) zu verdanken. Leaping Water kam selber zwar nicht an den Start, ist aber eine Tochter des Spitzenmeilers Sure Blade, der wie sein Vater Kris dreijährig die St. James Palace Stakes (Gr. I, 1600m) in Royal Ascot gewann. Als Deckhengst ist Sure Blade eher als Flop zu bezeichnen, so deckte er in seiner letzten Saison 2006 für 1200 Pfund in England, nach einem Aufenthalt in Deutschland, der wenig Spuren hinterließ. Leaping Water ist eine Halbschwester zu dem in Deutschland bestens bekannten Starborough. Der Fuchshengst gewann ebenfalls die St. James Palace Stakes, ist Vater von Overdose und Apple au Maitre.

Leaping Water ist allerdings nicht nur die Halbschwester von Starborough, sondern zu insgesamt vier Stakes- Siegern, von denen drei auf Gr. I-Ebene erfolgreich waren. Neben Starborough sind dies die von Sadler‘s Wells stammenden Ballingarry und Aristotle (welcher später seine Laufbahn in Hongkong als „Our Aristotle“ fortsetzte), beide zeigten ihre besten Leistungen auf Distanzen über 2000m, wobei Aristotle zweijährig wie St. Nicholas Abbey die Racing Post Trophy gewinnen konnte. Mit Father Sky findet sich auch ein eisenhartes Hindernisspferd in der direkten Abstammung des 2000 Guineas Favoriten; der Dancing Brave-Sohn gewann immerhin 15 Rennen in seiner Laufbahn und ein Grade II-Rennen über die Hürden.

Es sollte also genügend taktischer Speed vorhanden sein, um eine gute Position im Rennen zu finden, aber selbstverständlich auch genug Stehvermögen, wenn es nach dem der Senke auf der Newmarkets Rowley Mile hochgeht. Langfristig wird man St. Nicholas Abbey aber wohl eher auf Distanzen jenseits der 2000m finden.

 

Elusive Pimpernel (USA)

Elusive Quality (USA)  (7.8f) — Cara Fantasy (IRE) (Sadler´s Wells (USA)  (11.3f))  

Trainer: J L Dunlop

Besitzer: Windflower Overseas Holdings Inc

Züchter: Windflower Overseas Holdings Inc

Elusive Pimpernel stammt aus einer soliden englischen Mutterlinie und ist das zweite Fohlen der Sadler‘s Wells-Stute Cara Fantasy, die zwei kleinere Rennen über die Derbydistanz gewinnen konnte. Deren Mutter Cay Fantasy ist seit vielen Jahren in der Zuchtherde von Windflower Overseas und brachte ihrem Züchter schon zehn individuelle Sieger. Der Beste dabei war bisher sicherlich der neunfache Sieger Lucky Guest, der in Iffezheim zweimal den Preis der Stadt Baden-Baden (LR, 2000m) gewinnen konnte. Ebenfalls ist Gay Fantasy die Großmutter von Big Bad Bob, der dreijährig das Fürstenberg-Rennen (Gr. III, 2200m) gewann und heute als Hindernisbeschäler tätig ist.

Cara Fantasy‘s Erstling ist der von Giant‘s Causeway stammende Palavicini, der am 21.August des vergangenen Jahres für einen Doppelerfolg seiner Mutter sorgte, als er während des Ebor-Meetings in York die Sky Bet Strensall Stakes (Gr. III, 1800m) gewann, drei Tage nachdem sein Halbbruder Elusive Pimpernel mit den Acomb Stakes (Gr. III, 1400m) auch sein erstes Grupperennen gewinnen konnte.

Den Speed für die Meile bringt Elusive Pimpernel durch seinen Vater mit, den US-Deckhengst Elusive Quality, der den Weltrekord über die Meile hält (1:31,63). Elusive Quality, ein Sohn von Gone West, ist Vater des Kentucky Derby (Gr. I, 2000m) Siegers Smarty Jones, der 2004 fast die Triple Crown in den USA gewinnen konnte. In Europa ist Elusive Quality vor allem durch seinen Sohn Raven‘s Pass bekannt, der in den 2000 Guineas den vierten Platz belegte, und danach mit den Celebration Stakes (Gr. II, 1600m) und den Queen Elizabeth Stakes (Gr. I, 1600m) zwei der wichtigsten Rennen über die Meile in Europa gewann. Seine Karriere krönte Raven´s Pass dann mit einem eindrucksvollen Sieg im Breeders‘ Cup Classic, den er gegen den 2000 Guineas-Sieger Henrythenavigator gewann.

 

Canford Cliffs (IRE)

Tagula (IRE)  (7.1f) — Mrs Marsh (Marju (IRE)  (9.2f))

Trainer: R Hannon

Besitzer: Heffer Syndicate, Mrs Roy & Mrs Instance

Züchter: S And S Hubbard Rodwell

Wenn man nur seinen Preis als Jährling betrachtet, kann Canford Cliffs sicherlich als Schnäppchen bezeichnet werden; man sollte aber nicht außer Acht lassen, dass Canford Cliffs mit 46.000 € eines der teuersten Fohlen seines Vaters Tagula auf einer Auktion war. Als Jährling wechselte der Hengst für 50.000 GBP in den Besitz des Heffer Syndicate, vermittelt durch den umtriebigen Agenten Peter Doyle, der schon seit mehreren Jahrzehnten eng mit Canford Cliffs´ Trainer Richard Hannon zusammenarbeitet.

Tagula, 1993 geboren, wurde seinerzeit von Ian „Mill Reef“ Balding trainiert und gewann Zweijährig neben einem Gr- III-Rennen in England den Prix Morney (Gr. I, 1200m) in Frankreich. Dreijährig gewann der von Taufan stammende Hengst in Goodwood ein Gr. III-Rennen über 1400m, nachdem er in den französischen und irischen Guineas auf dem dritten bzw. fünften Platz landete und sicherlich an der Distanz scheiterte. Bis heute ist Tagula Vater von elf Stakes Siegern, darunter ist aber kein Gr. I-Sieger. Er produziert typische „Doncaster“-Jährlinge, also Pferde die bereits zweijährig früh an den Start kommen, und steht eigentlich für das, was englische Trainer und Besitzer als „cheap speed“ kennen und durchaus schätzen. Canford Cliffs kann sicher als sein bisher bester Nachkomme bezeichnet werden. In Deutschland stellte Tagula mit den von Urs Suter trainierten Tagshira  im Millenium-Jahr den Sieger der Maurice Lacroix-Trophy (Gr. II, 1200m).

Canford Cliffs‘s  Mutter Mrs Marsh stammt von Marju, der in den 2000 Guineas nur den elften Platz belegen konnte, im Derby aber dann Zweiter zu Generous wurde. Seine beste Leistung zeigte Marju in den St. James Palace Stakes (Gr. I, 16000m), wo er den in Deutschland bestens bekannten Second Set schlug.

In der Mutterlinie von Canford Cliffs findet man viele brauchbare Rennpferde, aber keine Superstars. Am besten ist sicherlich die von Raise a Cup stammende Ur-Großmutter Triple Triple, die in ihrer Laufbahn zehn Rennen gewinnen konnte, unter anderem je ein Grade II- und  III-Rennen in den USA und ein Listenrennen in England.

Man darf gespannt sein, ob der frühreife und schnelle Canford Cliffs über die Meile in Newmarket kommt. Sein Trainer Richard Hannon ist auf alle Fälle von dem Hengst überzeugt, er sei „das beste Pferd, das ich je trainiert habe“. Hannon gewann die 2000 Guineas übrigens bereits dreimal: mit Mon Fils (1973), Don't Forget Me (1987) und Tirol (1990).

 

Awzaan

Alhaarth (IRE)  (10.2f) — Nufoos (Zafonic (USA)  (8.6f))

Trainer: M Johnston

Besitzer: Hamdan Al Maktoum

Züchter: Shadwell Estate Company Limited

Awzaan, der wie St. Nicholas Abbey ungeschlagen in den 2000 Guineas geht, stammt von dem Spitzenmeiler und siebenfache Gruppesieger Alhaarth, der mit Haafhd schon einen 2000 Guineas Sieger stellt. Die Mutter Nufoos war über 1400m auf Listenebene erfolgreich und stammt von dem zu früh eingegangenen  Zafonic, der 1993 die 2000 Guineas überlegen gegen Barathea gewann und als einer der besten 2000 Guineas Sieger überhaupt gilt.

Awzaan‘s Mutter Nufoos wechselte 2002 als Fohlen für 100.000gns in den Besitz von Shadwell Farm (Hamdan Al Maktoum), die natürlich als Züchter von Awzaan zeichnet, und wurde von Mark Johnston in Middleham trainiert. Nufoos gewann drei Rennen auf Distanzen über 1000m, 1200m und 1400m, bei ihrem einzigen Ausflug über die Meile belegte sie in einem Listenrennen den fünften Platz und kam nicht ganz über den Weg, Awzaan ist ihr Erstling. Seine Großmutter Desert Lynx (Green Desert) konnte zwei kleinere Rennen über 1200m gewinnen und ist die Mutter von nicht weniger als 5 Siegern, die meistens auf kurzen Distanzen zuhause waren. Unter den ersten zwei Müttern findet man bis auf Awzaan und seine Mutter Nufoos keine weiteren Pferde, die in Black Typ Rennen erfolgreich waren.

Man darf gespannt sein ob Awzaan, der bisher nur über 1200m antrat, die Distanz von 1600m stehen kann. Sein öffentlicher Galopp während dem Craven Meeting stellte seinen Trainer Mark Johnston mehr als zufrieden und der Schotte, der immerhin mit Mister Baileys bereits einen Sieger der 2000 trainierte, war sich schon den ganzen Winter über sicher, dass sein Schützling kein Problem mit den geforderten 1600m haben würde.

 

Inler (IRE)

Red Ransom (USA)  (8.9f) — Wedding Gift (FR) (Always Fair (USA)  (14.0f))

Trainer: J R Best

Besitzer: Mrs M Findlay

Züchter: D And J Cantillon & C & K Canning

Als Fohlen kostete Inler 30.000 €, bevor er als Jährling für 55.000gns den Besitzer wechselte. Gekauft hat ihn John Best im Auftrag der Mutter von Harry Findlay, eine der kontroversesten Figuren im englischen Rennsport und einem breiten Publikum vor allem als Mitbesitzer des Gold Cup-Siegers Denman ein Begriff. Seit wenigen Tagen ist auch die Sangster-Familie, vertreten durch Robert Sangster‘s Söhne Ben und Guy, Mitbesitzer an dem von John Best trainierten Hengst, und es ist fest davon auszugehen, dass der Hengst deutlich teurer war als noch als Jährling. Zweijährig kam Inler nur einmal an den Start, und siegte bei seinem Debüt eindrucksvoll in einem Maidenrennen über 1200m in Newmarket.

Inler‘s Mutter ist die inzwischen siebzehnjährige Stute Wedding Gift, die in Frankreich trainiert wurde und dort zweijährig ein Listenrennen über die Meile gewann. Sie ist bisher die Mutter von drei weiteren Siegern,  die alle auf Distanzen um die Meile am erfolgreichsten waren.

Inler‘s Vater Red Ransom zu den besten Deckengsten in Europa, Amerika und Australien. Seine ersten Jahre als Hengst war Red Ransom in Kentucky tätig, bevor er von 2004-2008 in Europa eingesetzt wurde. Red Ransom‘s bester Nachkomme in Europa war der Spitzenmeiler Intikhab, der vor allem über die Meile eine Macht war. In Deutschland ist Red Ransom vor allem durch Ransom O‘War bekannt, der im Deutschen Derby (Gr. I, 2400m) Zweiter war und das Bayerische Zuchtreennen (Gr. I, 2000m) gewann. Diese zwei Nachkommen sind auch ein sehr gutes Beispiel Bandbreite der Red Ransom-Nachkommen, denn der Roberto-Sohn produzierte Spitzenpferde über die unterschiedlichsten Renndistanzen. Insgesamt gewannen seine Nachkommen Weltweit zwanzig Gr. I-Rennen.

Unter der zweiten Mutter von Inler findet man sieben Stakes-Sieger aus Australien und Neuseeland und es ist wohl nicht verwegen, anzunehmen, dass sich die Sangster-Familie vor allem mit Blick auf Australien, wo sich inzwischen die züchterischen Aktivitäten der Erben eines der Coolmore-Gründers konzentrieren, einen Anteil an dem attraktiven Hengst sicherte.

 

Al Zir (USA)

Medaglia D´Oro (USA)  (9.7f) — Bayou Plans (USA) (Bayou Hebert (USA) )

Trainer: Saeed Bin Suroor

Besitzer: Godolphin

Züchter: Jacks Or Better Farm Inc

Wenn ein hoher Preis und eine Top-Abstammung ein Garant für Sieger wären, gäbe es in diesem Jahr nur einen 2000 Guineas-Sieger, nämlich den von Saeed Bin Suroor für das Godolphin-Team trainierten Al Zir. Der Medaglia d'Oro-Sohn wechselte als Jährling für den stolzen Kaufpreis von 1.600.000 $ in den Besitz von Scheich Mohammed. Medaglia d'Oro gehört in den USA zu den Aufsteigern unter den Deckhengsten, stellte er mit seinen ersten beiden Jahrgängen doch direkt vier individuelle Gr. I-Sieger, sein größter Werbeträger ist natürlich die Champion-Stute Rachel Alexandra, die im vergangenen Jahr zum Pferd des Jahres in den USA gewählt wurde.

Al Zir’s Mutter Bayou Plans konnte selber drei Listenrennen in den USA gewinnen und ist bereits Mutter von fünf individuellen Siegern. Mit Midas Eyes, der in den USA für 3.000 $ deckt, ist sie bereits Mutter eines Deckhengstes und Gr. I-Siegers.

Die zweite und dritte Mutter bei Al Zir haben beide Sieger produziert, ohne dabei jedoch wahre Spitzenpferde gebracht zu haben. Deutlich mehr „Black-Type“-Verbindungen findet man unter der vierten Mutter Fool’s Garden, die in England auf Gruppenebene erfolgreich war, bevor sie in die USA importiert wurde, wo viele ihrer Nachkommen und Enkel in Stakes-Rennen erfolgreich waren.

Al Zir’s Geschwister waren zumeist auf Distanzen zwischen 1200m und 1600m erfolgreich, so sollte der Guineas-Trip kein Problem darstellen, vor allem da der Vater Medaglia d'Oro auf Distanzen zwischen 1800m-2000m gewonnen hat. 

 

Xtension (IRE)

Xaar  (7.9f) — Great Joy (IRE) (Grand Lodge (USA)  (9.8f))

Trainer: C G Cox

Besitzer: Brighthelm Racing

Züchter: Paul McCartan

Xtension, der von dem relativ wenig bekannten Clive Cox trainiert wird, hat in seiner Rennlaufbahn bisher wenig falsch gemacht, so gewann er direkt bei seinem Debüt leicht mit vier Längen, bevor er in Royal Ascot in einem Gr. II-Rennen Zweiter wurde. Danach gewann er in Goodwood die Champagne Stakes (Gruppe II, 1400m) und wurde in den Dewhurst Stakes (Gr. I, 1400m) knapp geschlagen (1/4 Länge) Dritter.

Als Jährling kostete Xtension günstige 15.000 €, was so ziemlich genau der Decktaxe seines Vates entsprach.  Der von Juddmonte gezogene Xaar (nun in Japan) war ein ausgezeichnetes Rennpferd, er belegte 1998 in den 2000 Guineas hinter King of Kings den zweiten Platz und gewann davor fünf von seiner sechs Starts in seiner ersten Rennsaison und stieg mit zwei Gruppe I Siegen zum beste Zweijährigen Europas auf. Als Deckhengst hat sich Xaar bisher vor allen mit Sprintern und Zweijährigen einen Namen gemacht, sein bester Nachkomme ist bisher der inzwischen siebenjährige Balthazaar’s Gift, der in der Zwischenzeit bereits sieben Rennen gewinnen konnte, darunter auch mehrere Grupperennen. Interessanterweise wird auch Balthazaar’s Gift (inzwischen wieder) von Clive Cox trainiert.

Für deutsche Rennsportfans ist Xtension’s Mutter durch aus interessant, handelt es sich bei ihr doch um die ehemals von Mario Hofer und Dr. Andreas Bolte trainierte Great Joy. Great Joy wurde 1997 als Jährling für 30.000gns durch Axel Donnerstag erworben und wechselte in den Besitz des Stall Astor. Dreijährig gewann die Grand Lodge Tochter unter der Regie von Mario Hofer ein kleines Rennen in Krefeld und zeigte ihre beste Leistung im BMW Preis Düsseldorf (LR, 1400m), wo sie den Ehrenplatz belegte. Vierjährig kam die Stute noch viermal an den Start, konnte aber kein Rennen mehr gewinnen. Xtension ist ist der erste Sieger aus der Great Joy, die davor bereits immerhin zwei Starter hatte.

In der weiteren Familie findet man mit A La Carte ein Stute, die in England ein Listenrennen gewinnen konnte und mehrere Sieger in Saudi Arabien brachte, ansonsten wird es erst unter der dritten und vierten Mutter interessant, wo man unter anderem Pferde wie Lord Avie findet, der 1980 und 1981 in den USA drei Grade I Rennen gewinnen konnte. 

 

Hearts Of Fire

Firebreak   — Alexander Ballet (Mind Games  (6.5f))

Trainer: Pat Eddery

Besitzer: Pat Eddery Racing (Detroit)

Züchter: Bearstone Stud

Firebreak, Charnwood Forest und Mind Games sind sicherlich solide Deckhengste, aber bestimmt keine Superstars der Szene; so deckt Firebreak für eine Decktaxe von 3.000 Pfund im englischen Bearstone Stud. Wenn man sich die Nachkommen von Firebreak anschaut, fallen vor allem zwei Dinge auf: Die drei besten Firebreak-Produkte stammen alle aus Mind Games Stuten (übrigens auch ein Deckhengst bei Bearstone Stud – für 1.500 Pfund), und die vier besten Nachkommen des Charnwood Forest-Sohnes Firebreak wurden alle von Bearstone gezüchtet. Firebreak war selber ein frühreifes Pferd und konnte zweijährig bereits vier Prüfung (inkl. Gruppenrennen) gewinnen. Später stieg er zum Doppelsieger in Dubai auf, wo er 2003 und 2004 die Godolphin Mile (Gr. II, 1600m) gewinnen konnte. Seinen größten Erfolg feierte er bei seinem Rennbahnabschied, als er in Sha Tin die Hong Kong Mile (Gr. I, 1600m) gewann und unter anderem die deutschen Galopper Martillo und Eagle Rise schlug.

Hearts Of Fire’s Mutterlinie ist gut, so gewannen seine erste und zweite Mutter und sind Mütter mehrerer Sieger. Richtig spannend wird es auch hier unter der dritten und vierten Mutter, wo man mit Al Bahathri (Irish 1000 Guineas) und Haafhd (2000 Guineas) auch prominente klassische Sieger findet. Auch den letztjährigen Spitzenmeiler Gladiatorus findet man in der direkten Mutterlinie von Hearts of Fire.

Der Kaufpreis von £ 13.000 (als Fohlen wurde der Hengst für £ 6.000 nicht verkauft) ist im Nachhinein natürlich ein Schnäppchen, vor allem bei einer aktuellen Gewinnsumme von £256.552.

Hearts of Fire, der in seiner ersten Saison mit 8 Starts durchaus schon fleissig war, gewann in Iffezheim das Zukunfts-Rennen (Gr. III, 1400m) und stieg damit zum ersten Gruppesieger für den nun als Trainer tätigen Spitzenjockey Pat Eddery auf. Danach wurde er sogar der erste Gr. I-Sieger von Eddery, nachdem er im Oktober in Italien das Gran Criterium u.a. gegen den späteren Breeders Cup  Juvenile- Sieger Vale of York gewinnen konnte.

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