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153. Henkel-Preis der Diana: Düsseldorf sucht die neue "Lady Di"

Autor: 

Daniel Delius

TurfTimes: 

Ausgabe 176 vom Donnerstag, 04.08.2011

Es ist das Highlight des Jahres auf der  Grafenberger Rennbahn und eines der wichtigsten Ereignisse der Saison im deutschen Galopprennsport: Der 153. Henkel-Preis der Diana sieht an diesem Sonntag ein Starterfeld von 16 Pferden am Start. Es sind ausschließlich drei Jahre alte Stuten, die auf der 2200-m-Distanz um ein Preisgeld von 400.000 € antreten. Seit Montag ist das Feld auch noch um mehrere Attraktionen reicher, denn gleich drei Kandidatinnen wurden für das Rennen nachgemeldet, darunter auch Dancing Rain, die Anfang Juni auch das englische Pendant, die Oaks in Epsom gewonnen hat. Eine Stute dieses Kalibers ist im Henkel-Preis der Diana noch nie angetreten.

Das hat für ihre Besitzer auch ihren Preis. Denn der ursprüngliche Meldeschluss für das Rennen war der 20. Juli 2010. Wer damals sein Pferd für die „Diana“ 2011 engagierte, der zahlt, wenn er denn in der Zwischenzeit diverse Ratentermine beachtet hatte, am Sonntag ein Startgeld von 7.500 €. Wer sich allerdings dazu entschloss, erst kurzfristig in das Rennen einzusteigen, der wird mit zehn Prozent des gesamten Preisgeldes zur Kasse gebeten, also 40.000 €. Dieses Geld fließt in die Kassen des Düsseldorfer Reiter- und Rennvereins, denn neben dem Team von Dancing Rain entschieden sich auch die Eigner von Navarra Queen und Karsabruni, ihre Pferde in letzter Minute zu melden. Natürlich aus gutem Grund, denn dieses Trio kann erstklassige aktuelle Leistungen vorweisen, zählt somit zur Favoritengruppe. Andrasch Starke, Stalljockey von Trainer Peter Schiergen, hat sich aus dem vierköpfigen Aufgebot seines Arbeitgebers für Navarra Queen entschieden. „Sie ist meine beste Stute“, sagt denn auch der Trainer, „sie leistet in der Arbeit nicht das, was sie im Rennen zeigt, wir haben sie deshalb immer unterschätzt und sie damals auch nicht für die Diana genannt.“ Karsabruni aus dem Stall von Henri-Alex Pantall ist figürlich eher unscheinbar, zeigte ihr Können aber bei ihrem Gruppe-Sieg in Hamburg. Ihr Team hofft auf durchlässigen Boden, dann ist sie stärker einzuschätzen.

Dancing Rain ist auf Grund ihrer Vorleistungen natürlich die klare Favoritin des Rennens, doch ein Spaziergang wird es nicht werden, zumal der Grafenberger Kurs seine eigenen Gesetze hat, in der Vergangenheit dort schon zahlreiche ausländische Gäste gescheitert sind. Deutsche Trainer, deren Stuten nicht mit Gesetzmäßigkeiten der Bahn vertraut sind, haben die vergangenen Tage mehrfach zu Trainingseinheiten vor Ort genutzt. Bestens bekannt mit der Bahn ist allerdings die von Andreas Löwe trainierte Djumama, die den finalen Test vor drei Wochen an gleicher Stelle gewonnen hat. Zusammen mit Navarra Queen könnte sie aus deutscher Sicht die besten Aussichten haben.  Ihr Trainer gilt als Mann, der gerade für Stuten ein besonderes „Händchen“ hat.

Neben zahlreichen Spitzenjockeis aus dem In- und Ausland ist der 16 Jahre alte Dennis Schiergen die Attraktion des Rennens. Der Sohn von Trainer Peter Schiergen ist der derzeit beste Amateurrennreiter Deutschlands, er sitzt im Sattel von Alkhana. Er ist der jüngste Reiter, der jemals in einem Rennen von dieser Bedeutung in Deutschland reitet. Siehe dazu auch den Extrabericht: "Deutschlands jüngster Gr. I-Reiter" mit einem angehängten Audio-Interview als Podcast..

Aus Sicherheitsgründen dürfen auf der 2200-m-Strecke nur 16 Stuten laufen. Da 18 als Starterinnen angegeben wurden, wurden die nach dem Rating am niedrigsten eingestuften Amazing und Quintessa ausgeschieden.

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