2013-11-24, Tokyo, 11. R. - The Japan Cup

Als in diesem Jahr die Nachricht vom Tod des 17 Jahre alten Deckhengstes Bertolini (Danzig) aus dem Haras des Faunes in Frankreich kam, war das nur eine Randnotiz wert. Er stand dort im ersten Jahr, war zuvor unter dem Darley-Banner mehrere Jahre im englischen Overbury Stud tätig. In Frankreich wirkte er nur auf einem Außenposten, dabei hat er sich keinesfalls schlecht vererbt, er ist Vater von sechs Gr.- und elf Listensiegern, dazu kommen eine Reihe von besseren Handicappern. Er ist jedoch offensichtlich ein sehr guter Stutenvererber, ist er doch Vater der Mutter von Gestüt Winterhauchs Gr. I-Sieger Amaron (Shamardal) und auch Vater der Mutter der jetzt zweifachen Siegerin im Japan Cup. Das ist Gentildonna, eine Tochter der Donna Blini, deren Leistungen vor einigen Jahren für ein kurzzeitiges Hoch bei den Buchungen zu Bertolini sorgte. Brian Meehan trainierte sie zu mehreren großen Siegen, zweijährig gewann sie die Cheveley Park Stakes (Gr. I) und die Cherry Hinton Stakes (Gr. II), dreijährig verlor sie dann aber etwas die Form, doch zahlte Katsumi Yoshida für sie bei Tattersalls Ende 2006 immer noch 500.000 gns., deutlich mehr als die 20.000 gns., die sie als Jährling in Doncaster gekostet hatte.

Gentildonna ist das zweite Fohlen der Donna Blini. Der Erstling Donau Blue, eine rechte Schwester von Gentildonna aus dem ersten Jahrgang von Deep Impact, ist gleichfalls eine erstklassige Rennstute, sie ist mehrfache Gr. III-Siegerin. Weiterer Nachwuchs von Donna Blini ist reichlich vorhanden, sie hat Hengste von Neo Universe und Zenno Rob Roy sowie erneut von Deep Impact, sie ist von diesem auch wieder tragend.

Es gibt wohl weltweit kaum einen Hengst, der in der Zucht so schnell Karriere gemacht hat wie dieser Deep Impact (Sunday Silence). Der siebenfache Gr. I-Sieger, dessen Mutter Wind in her Hair (Alzao) 1995 den Aral-Pokal (Gr. I) gewonnen hat, ist Vater von dreißig Gr.-Siegern, zehn davon auf Gr. I-Ebene, dabei ist der erste Jahrgang des auf der Northern Farm stehenden Zehnjährigen gerade einmal fünf Jahre alt. Er steuert gerade sein zweites Championat nach 2012 an, gedeckt hat er dieses Jahr 262 Stuten, womit er mit Abstand der meistbeschäftigte Hengst in Japan war.

Es war am Sonntag wieder eine extrem knappe Angelegenheit, mit einer Nase-Vorsprung hatte Gentildonna vor einem Jahr gegen Orfevre (Stay Gold) gewonnen, mit einer Nase war sie diesmal vor Denim and Ruby (Deep Impact), ein Außenseiter im großen Feld. Erstmals war Ryan Moore an Bord der Vierjährigen, nachdem sie zuletzt stets von Yasunari Iwata gesteuert wurde. Auch wenn Gentildonna als klare Favoritin antrat, waren die Voraussetzungen doch ganz anders als 2012. Damals hatte sie gerade die japanische Triple Crown für Stuten gewonnen, diesmal kam sie ohne Erfolg 2013 an den Ablauf. Sie hatte die Saison mit einem zweiten Platz im Dubai Sheema Classic (Gr. I) zu St Nicholas Abbey (Montjeu) begonnen, war danach Dritte im Takarazuka Kinen (Gr. I) und Zweite im Tenno Sho (Gr. I) geworden, wobei die Umstände zweimal gegen sie sprachen.

Es war diesmal auf fast schon harter Bahn, die einem Novellist (Monsun) wohl kaum gepasst hätte, ein von Eishin Flash (King's Best) sehr langsames Tempo. Mit Mirco Demuro im Sattel wurde dieser, als einer der Favoriten am Ablauf, am Ende nur Zehnter, die finale Zeit von 2:16,1 Minuten lag um vier Sekunden über der Rekordzeit.

Gentildonna wird in diesem Jahr nicht mehr an den Start gehen. Im nächsten Frühjahr soll sie Nennungen sowohl für den Dubai World Cup als auch für das Dubai Sheema Classic erhalten. Gentildonnas Siegreiter Ryan Moore ist in Japans abschließendem Jahreshighlight, dem Arima Kinen (Gr. I), nicht ohne Ritt. Er wurde für den Vorjahrssieger dieses Rennens, Gold Ship (Stay Gold), verpflichtet, der im Japan Cup als zweiter Favorit ziemlich enttäuschend auf Rang 15 endete.