2012-10-27, Doncaster, 4. R. - Racing Post Trophy

Viermal in den letzten elf Jahren hat der Siegerin der Racing Post Trophy im darauffolgenden Jahr das Englische Derby in Epsom gewonnen. So ist es nur logisch, dass Kingsbarns von den englischen Buchmachern nach seinem Sieg in Doncaster zur Nummer eins im entsprechenden Wettmarkt gekürt wurde. 3:1, wie von einem Anbieter aufgerufen, ist natürlich eher ein Witz, realistischer sind schon die 8:1, die es ebenfalls gibt. Es war ohnehin ein großer Sprung von einem Maidenrennen im irischen Navan in dieses Gr. I-Rennen. Sein Trainer wollte ihn nach dem Debutsieg zunächst für die Saison in Ruhe lassen, entschied sich dann aber auf Grund positiver Trainingseindrücke für einen Start in Doncaster, er nannte ihn für dieses Rennen nach. Dass er in Navan als 4:11-Favorit am Ablauf war, sagt schon Einiges über seine Wertschätzung im eigenen Hause aus. "Eigenes Haus", das gilt auch für die Abstammung des Hengstes, zeichnet doch als Züchterin die Ehefrau von Aidan O'Brien verantwortlich. Für den Vater Galileo (Sadler's Wells) ist er ein weiterer Gr. I-Sieger in einem unfassbar erfolgreichen Jahr. Allein 2012 hat er jetzt 13 individuelle Gr.-Sieger gestellt, nämlich Frankel, Galikova, Golden Lilac, Igugu, Imperial Monarch, Mahbooba, Maybe, Nathaniel, Niwot, Treasure Beach, Was und jetzt Kingsbarn. Allerdings deckt er auch jedes Jahr quantitativ enorme Bücher, im letzten Jahr waren es 214 Stuten. Bei einer Decktaxe, die offiziell "private" ist, in der Realität zwischen 150.000 und 200.000 € schwanken dürfte, ist er eine veritable Gelddruckmaschine. Zudem ist er erst 14 Jahre alt und dürfte in Coolmore dementsprechend gehegt und gepflegt werden. Kingsbarns, dessen Abstammung im Pedigree der Woche genauer dokumentiert wird, stammt aus einer auf den ersten Blick keineswegs aufregenden Familie. Immerhin hat die Mutter Beltisaal zuvor schon drei Black-Type-Sieger gebracht, einen über Hürden, ihr Vater Belmez (Be My Guest), Sieger u.a. in den King George VI and Queen Elizabeth Stakes (Gr. I), war aber ein eher durchschnittlicher Vererber. Am mangelnden Stehvermögen dürfte Kingsbarns aber sicher nicht scheitern.