2010-07-29, Goodwood, 2. R. - Veuve Clicquot Vintage Stakes

Als der legendäre Jockey Otto Schmidt in den Zwanziger Jahren in Hoppegarten die letzten fünf Rennen des Programms gewann, dann tags darauf auch gleich die ersten Rennen des Programms, da erklangen Rufe aus dem Publikum: "Otto, lass auch mal die anderen ran!". So ähnlich werden inzwischen auch die Trainer in England denken, wenn sie die Siegesserie des Kollegen Richard Hannon bewerten wollen. In den Zweijährigen-Rennen scheint er inzwischen unschlagbar, auf welcher Ebene auch immer. Und wie seine Pferde dann auch noch gewinnen! King Torus (Oratorio), ein für 30.000 € bei Goffs vom Hannon-Vertrauten Peter Doyle als Jährling vergleichsweise moderat bezahlt, machte mit der Konkurrenz in den Veuve Clicquot Vintage Stakes wenig Aufhebens, gewann im gewöhnlichen Handgalopp. Es war bereits sein zweiter Sieg auf dieser Ebene, denn am 9. Juli hatte er in Newmarket die Superlative Stakes (Gr. II) gewonnen. Nur während Royal Ascot blieb er bei jetzt insgesamt vier Starts das einzige Mal nicht erfolgreich, als er an seiner Unreife scheiterte.

Sein Vater Oratorio kostete in der aktuellen Saison in Coolmore 15.000 € Decktaxe und stellte im vergangenen Jahr mit seinem ersten Jahrgang mehrere Stakes-Sieger. Der erfolgreichste war dabei Beethoven, der im Oktober die Dewhurst Stakes (Gr. I, 1400m) in Newmarket gewinnen konnte; ein Rennen, in dem auch King Torus an den Start kommen könnte.

King Torus ist das zweite Fohlen der Mujadil-Tochter Dipterous, sein ein Jahr älterer rechter Bruder Borghese Gallery ist dreifacher Sieger in Italien. Dipterous gewann bei 18 Starts ein Maidenrennen über 1200m.  In der weiteren Familie findet man nur wenige Black Type-Pferde, aber dies kommt bei Peter Doyle-Einkäufen für Richard Hannon mindestens genauso oft vor wie die große Zahl von zweijährigen Siegern.